Ein tolles erstes Mal über den Tellerrand gekocht: Palästina

Am vergangenen Freitag haben wir nun zum ersten Mal über den Tellerrand gekocht. Und ich nehme mal das Wichtigste vorweg: Es war einfach toll.

Wir waren eine große Runde: Saeed aus Syrien, Asya aus Somalia, Nabil aus dem Libanon, Fadel aus Palästina, Anne, Thomas, Marianne, Nina, Susanne, Liesel, Heike, Susu, Ali, Monika, Biggi aus Deutschland und Kater Elvis aus Norwegen. Ein solch große Runde war nur möglich, weil Haus, Küche und Esszimmer sehr groß waren. Man kann natürlich auch mit sehr viel weniger Menschen über den Tellerrand kochen und eine schöne Zeit miteinander verbringen.

Am Tag zuvor hatte die Gastgeberin mit „Chefkoch“ Fadel gemeinsam alles eingekauft, was er für die geplanten Falafel benötigte. Für Getränke haben die deutschen Gäste gesorgt, d.h. der Einfachheit halber hatten wir gesagt, dass jeder mitbringt, was er oder sie gerne trinken würde. Auf diese Weise kamen genug Getränke für alle zusammen.

Am Anfang – es war schließlich das allererste Mal – waren alle ein bisschen nervös und wir wussten nicht genau, wie wir anfangen sollten. Mit Aufklebern improvisierten wir Namensschilder und klebten sie uns an die Kleidung. Dann setzten wir uns erst mal alle auf den Rasen, um eine Vorstellungsrunde zu machen. Aber dazu sollte es nicht kommen. Schnell redeten die einen mit den anderen, und wieder andere mit wieder anderen. So erfuhren wir in Einzelgesprächen ein wenig voneinander.

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Dann ging es ans Vorbereiten und Kochen. Fadel – bester Falafelkoch der arabischen Welt – hatte die Chefkochmütze auf und sagte uns allen, was wir zu tun hatten. Und so schnippelten wir los. Keiner von uns hat geahnt, wie AUFWÄNDIG es ist, Falafel mit allen Beilagen FRISCH zuzubereiten. Kein Fertigteig aus der Tüte! Ganz frisch.

schnippeln

An diesem Tag wurde nicht nur gekocht, gleichzeitig wurden für das Sommerfest des Asylkreises am kommenden Tag Blaubeermuffins gebacken.

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Die Zutaten für den frischen Falafelteig waren zwar durch und durch vegetarisch, wurden aber alle zwei Mal durch den Fleischwolf gedreht. In Ermangelung einer Küchenmaschine ließ Said hier die Muskeln spielen.

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Danach konnten die Falafel dann frittiert werden, was in unserem Fall auch auf der Terrasse geschah. Liebevoll glitten die Falafel Stück für Stück ins heiße Fett.

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frittieren

Nach guten drei Stunden waren wir endlich soweit, dass wir den Tisch decken konnten. Die Tafel, die entstand, konnte sich wahrlich sehen lassen. Es war ein Festival der Köstlichkeiten.

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Wir passten alle gerade so an den Tisch und wissen jetzt, woher das Wort „tafeln“ stammt. 🙂 Es war unglaublich lecker. Wir hatten Spaß miteinander und haben uns alle gefreut, dass wir uns gleich am nächsten Tag beim Sommerfest des Asylkreises wiedersahen.

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Beim Sommerfest ist auch gleich das nächste Über den Tellerrand kochen in unserer Gemeinde verabredet worden. Dann wird eine andere Familie Gastgeber sein und eine Familie aus dem Iran, die erst vor einer Woche bei uns in Waldniel angekommen ist, wird etwas aus der iranischen Küche kochen.

Wir als Kochprojekt-Initiatorinnen freuen uns sehr, dass das Projekt Fahrt aufnimmt und die Liste mit den Interessierten immer weiter wächst.

Schwalmtaler, die auch gerne mal mit Flüchtlingen kochen möchten, können sich gerne an uns wenden.