Anlass für das Fußballprojekt war von vornherein, jungen sportinteressierten Flüchtlingen eine Möglichkeit zu geben, ihrem oftmals tristen und wenig abwechslungsreichen Alltag entfliehen zu können. Sie sind aus ihren Ländern geflohen, haben alles zurückgelassen und oftmals viel Schreckliches erlebt. In ihren Unterkünften sind sie sich selbst überlassen mit ihren Gedanken und ihrem Leid. Gerade in diesen Momenten ist es aber wichtig, den Kopf mal abzuschalten und seine Sorgen und Ängste zu vergessen. Wenigstens für ein paar Stunden. Fußball ist hierfür perfekt geeignet. Während des Spiels vergessen die Flüchtlinge die Kriege der Welt. Sie vergessen, dass sie auf der Flucht sind. Sie vergessen, dass sie alleine sind, ohne Familie oder Freunde. Sie vergessen, dass sie fremd sind. Beim Fußball bilden sie eine Mannschaft, ein Team. Da ist jeder wichtig! Im Team gehört man zusammen.
Die Spieler kommen oftmals schon eine Stunde früher zum Training und fangen schon mal an, sich warmzuschießen. Ich bin erstaunt, wie viele Talente dabei sind. Das Projekt wird gut angenommen. Die Nachfrage ist groß. Einen Namen für die Mannschaft haben sich die Flüchtlinge schon ausgedacht: „Sportfreunde Waldniel“.
Text: Meiry Hakimi