Über den Tellerrand: Kochen im Effa

effa-logologotellerrandblogAm Mittwoch, 20. April 2016 gab es den ersten von vielen geplanten Terminen der EFFA-Kochkultur – ein neues öffentliches Format unserer Über den Tellerrand -Aktivitäten. EFFA-Mitarbeiterin Andrea Schulz hat uns einen Bericht geschickt. Vielen Dank dafür! 

Die Küche im EFFA Kinder- und Jugendfreizeitzentrum ist entsprechend vorbereitet bzw. viele Dinge sind aus dem Weg geräumt, die Schürzen für die Teilnehmer/innen liegen bereit. Der große Tisch im Hauptraum ist vorübergehend um die neue Tischkombination aus dem Garten erweitert. Servietten sind da, Handtücher platziert, Getränke stehen bereit, Backpapier ist besorgt. Aus dem Kreativraum im oberen Stockwerk sind bereits so viele Stühle beigestellt, dass für alle Platz ist, die sich angesagt haben. 20 Menschen aus Asyl, offener Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Waldniel und dem Asylkreis Schwalmtal werden heute zum ersten Mal miteinander kochen, reden, sich kennenlernen und einen Schritt aufeinander zu gehen.
Die beiden Mitarbeiterinnen Andrea Schulz und Miriam Prenten sind bereit.

IMG_716513.00 Uhr: Wie vereinbart kommt Gertrud Hinkes, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin vom Asylkreis Schwalmtal mit ihren Einkäufen und vorbereiteten Leckereien im EFFA Kinder- und Jugendfreizeitzentrum auf der Lange Str. 48 – 50 in Waldniel an. Sie hat bereits zwei große Klappkisten auf die untersten Stufen der Treppe gestellt als die beiden Mitarbeiterinnen ihre Ankunft bemerken und mithelfen. Gertrud Hinkes ist die Fachfrau fürs Kochen, denn sie hat sich erst kürzlich mit ihrem „Kochservice Aubergine“ selbständig gemacht. Sie ist perfekt organisiert, hat alles im Vorfeld bereits mitgeplant, kostengünstig eingekauft und schon eine Menge vorbereitet. Ihre eigene Küchenmaschine, super schöne Gläser für den Nachtisch, noch mehr Schürzen aus ihrem eigenen Fundus, Kisten, Kartons und vieles mehr hat sie dabei.

Heute ist sie, genau wie Kerstin Kessels ehrenamtlich mit dabei, wenn die Mitarbeiterinnen der offenen Kinder- und Jugendarbeit den ersten von acht Terminen in diesem Jahr mit Frauen und Kindern zwischen 6 und 14 Jahren im Asyl und aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit durchführen. Kerstin Kessels kommt mit Alina, ihrer Tochter und hat mit ihr zusammen ein ganzes Kuchenblech mit Brownies gebacken und für alle kostenlos mitgebracht. Toll!

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Alle Teilnehmer/innen zahlen einen Kostenbeitrag von 3 €. Der Höchstbeitrag für eine Familie (egal ob 1, 2 oder 3 Kinder) liegt bei 4,50 €. Selbstverständlich gilt das für alle Teilnehmer/innen gleich.
An der Planung für den ersten EFFA-Kochkultur-Termin waren die Mitarbeiterinnen aus dem EFFA und dem Asylkreis beteiligt. Die Essensplanung der weiteren Termine soll dann mit den Frauen und Kindern stattfinden, die sich ab der zweiten Aktion anmelden.

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Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist in der Regel zuständig für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 6 bis einschließlich 26 Jahren und das EFFA ist in punkto Sicherheitskriterien und Spielmaterialien auch für diese Altersspanne entsprechend gerüstet. Genau aus diesem Aspekt wurde für die EFFA-Kochkultur festgelegt, dass Mütter mit Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren teilnehmen können, denen die Möglichkeiten der offenen Kinder- und Jugendarbeit durch diese Aktion offen gelegt werden soll.
Der Erstkontakt mit den Müttern sorgt gleichsam für Sicherheit bei den Eltern und Kindern. Jugendliche ab 14 Jahre sind oft recht selbständig und kommen in der Regel eher über Freunde und Klassenkameraden in die offene Kinder- und Jugendarbeit.

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Von 11 persönlich oder telefonisch angemeldeten Frauen und Kindern aus dem Asyl kommen insgesamt 9 Teilnehmer/innen. Nicht alle können direkt zu Anfang dabei sein. Einige der Teilnehmer/innen sind noch beschäftigt mit Arbeit oder Schule und kommen etwas später nach. Die offene Kinder und Jugendarbeit ist ebenfalls mit 9 Teilnehmer/innen vertreten. Das Ziel einer paritätischen Besetzung ist somit erreicht.

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Einer unserer jungen Gäste kommt hinzu und es stellt sich heraus, dass er sich in der Schule die Hand verletzt hat. Er hat Schmerzen und da heute Mittwoch ist, gibt es keinen Arzt, der sich darum kümmern kann. Kurzerhand sprechen sich die Mitarbeiterinnen ab und Kerstin Kessels, die sich im Umkreis gut auskennt, erklärt sich bereit, mit dem 14jährigen in die Klinik zu fahren, damit er behandelt werden kann. Zwei Stunden später sind beide wieder im EFFA, die Hand ist versorgt und endlich können sie auch weiter teilnehmen. Dankeschön!

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Im Laufe des Nachmittags der von 14.00 h bis 19.00 h geplant ist,  treffen spontan weitere über die EFFA-Kochkultur informierte Frauen aus dem Asylbereich ein, die sich dafür interessieren, bei der zweiten Kochaktion dabei zu sein. Es wird nachgefragt, übersetzt und geklärt und unsere weiteren Gäste gehen auf das Getränkeangebot der Mitarbeiterinnen ein und sitzen bei Kaffee -erst einmal innerhalb der eigenen Gruppe – mit ihrer Dolmetscherin zusammen. Gertrud Hinkes berät die neuen Gäste und lädt alle ein, die köstliche selbstgemachte Pizza zu kosten und so wird der Kreis unserer Gäste für einige Zeit um sieben Frauen und Kinder aus Syrien erhöht, die sich außerdem gerne für den zweiten Termin angemeldet haben. Namen und eine Telefonnummer wurden im EFFA mitgeteilt und vereinbart, dass diese Gruppe zur Vorbereitung der nächsten EFFA-Kochkultur-Aktion eingeladen wird.
Wir freuen uns darauf!