Unser quartalsmäßiges ÜberdenTellerrandkochen hatten wir bereits vor vielen Wochen auf den 11. Juni terminiert, und dabei gar nicht an den Ramadan gedacht. Aber Gott sei Dank – Alhamdullah – es gibt bei uns in Waldniel auch Geflüchtete, die keinen Ramadan halten oder die keine Moslems sind. So waren wir dann trotz Ramadan eine große Gruppe von 35 Personen.
Einer von Ihnen ist Elias Bairam, professioneller Spitzenkoch aus Damaskus, der bereits eine beeindruckende Karriere als Chefkoch gemacht hatte, bevor ihn der Krieg in Syrien zur Flucht nach Europa zwang. Wir vom ÜberdenTellerrand-Team waren und sind sehr froh, dass er nun unser Projektteam mit seiner Kompetenz bereichert. Und ein richtig netter Mensch ist er obendrein. 🙂

Die Kochjacke: „I missed it so much.“
Wir waren der Meinung, dass er für sein erstes öffentliches ÜberdenTellerrandkochen eine richtige Kochjacke benötigt und haben eine für ihn im Fachhandel erstanden. Bei den Knöpfen gab es eine reichhaltige Auswahl, er hat sich für diese entschieden.
Dass wir es an diesem Tag mit einem Profi zu tun hatten, merkte man vom ersten Augenblick an. Elias hatte alles perfekt vorbereitet. Alle Zutaten waren ordentlich zusammengestellt, sämtliche Gewürze standen bereit und am langen Tisch waren die Arbeitsplätze für die einzelnen Gruppen vorbereitet. Elias hatte alle 35 Anwesenden eingeteilt in Appetizer 1 und 2, Salat, Main Menu und Dessert.
An dieser Stelle mal ein Einblick in die Vorbereitung eines syrischen Spitzenkochs. Elias hatte sich alles aufgeschrieben und einen detaillierten Plan gemacht. 🙂
Nachdem sich die Gruppen gefunden hatten, ging Elias von Gruppe zu Gruppe und wies sie ein. Geduldig erklärte er, was jede Gruppe zu tun hatte.
Nachdem er alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend gebrieft hatte und ihnen genau erklärt hatte, was sie zu tun hatten, ging es los. Sofort machten sich alle ans Werk und schnippelten, als ginge es um ihr Leben. 😉
Gut vorbereitet war im Übrigen nicht nur der Koch, sondern auch wie immer unser Gastgeber Königs Küchen, die uns wieder in ihrem großartigen Küchenstudio kochen ließen. Wir vom Orgateam der ÜberdenTellerrand-Community Schwalmtal sind sehr dankbar für die großartige Unterstützung, die wir von Dorothee und Theo Königs erhalten.
So kann man auch mit kleinen Sachen …
lange Tafeln schöner machen. 🙂 Die Tischdeko so natürlich wie schlicht und genau deshalb einfach schön.
ÜdTk-Community-Zuwachs
Besonders glücklich waren wir an diesem Tag, dass zum ersten Mal auch Saeeds Frau Hanaa bei einem unserer Kochevents die Schürze anzog, oder besser gesagt, anziehen konnte. Denn sie und ihr Sohn Simo waren erst eine Woche vorher aus Syrien gekommen und im Rahmen des Familiennachzugs zu ihrem Mann und Vater nachgereist. Dass sie nun auch bei uns sind, ist ein kleines Wunder. Wir sind alle sehr froh und dankbar.
Saeeds Sohn Simo fand den Arbeitsplatz der Chefin wesentlich interessanter als unsere Kocherei. Und Dorothee Königs nutzte gleich die Gelegenheit, um ihm zu zeigen, dass man am PC nicht nur spielen, sondern auch Deutsch lernen kann.
Und noch mehr special guests
Ja, ihr seht richtig – an diesem Tag war das Fernsehen bei uns zu Gast. Nadine Schaub drehte für einen Beitrag für den WDR und hat unser Kochevent von Anfang bis Dessert mit der Kamera begleitet. Wir sind schon sehr gespannt auf den Beitrag und werden euch ganz sicher darauf aufmerksam machen, sobald er gesendet wird.
Thank you for the music
Wie immer bei unseren öffentlichen Events gabs auch was auf die Ohren – Elias Tabet, professioneller Gitarrist aus Damaskus hatte seine Gitarre mitgebracht, zusammen mit Thomas Paßers von den Schwalmtalzupfern, dem größten Gitarrenorchester Europas untermalte er unseren Event mit seiner Musik.
Aber jetzt zum eigentlichen Thema.
Das Menü
Und zum Dessert gab’s Harisa, das wird hier gerade zubereitet:
ÜberdenTellerrandkochen-Insider stutzen jetzt an dieser Stelle vielleicht. Die beiden auf dem Foto sind nämlich Elias Frau Mirna und – ja richtig – wir hatten hohen Besuch – Esther von ÜberdenTellerrand Berlin.
Wir hoffen alle, dass es ihr bei uns gefallen hat. Esther, alle anderen Berliner und auch alle anderen ÜdTk-Satelliten – ihr seid uns immer willkommen!
Es war ein schöner Tag, an dessen Ende eine entspannte und fröhliche Gruppe einmal mehr dachte: Wir brauchen ein syrisches Restaurant in unserer Gemeinde.
Und hier sind wie immer noch weitere Bilder, die an diesem Tag entstanden sind: