Sommerfest 2015

Es ist schon Tradition in Schwalmtal: jedes Jahr im Spätsommer veranstaltet der Asylkreis Schwalmtal für und mit seinen Flüchtlingen ein großes Sommerfest. Die lange Vorbereitungszeit der ehrenamtlichen Helfer wurde diesmal nicht nur von einem herrlichen Sonnenschein-Wetter belohnt.  Viele der zum Zeitpunkt des Sommerfestes 180 in Schwalmtal wohnenden Flüchtlinge konnten mit zahlreichen Gästen feiern. Neben anderen Flüchtlingen aus den Nachbargemeinden kamen zahlreiche Bürger aus dem Ort, aber auch Vertreter aus dem Gemeinderat und der betreuenden Gemeindeverwaltung. Der Asylkreis schätzte, dass über die vierstündige Dauer des Ereignisses etwa 300 Personen anwesend waren. Eine heitere und ausgelassene Atmosphäre lag über allem. Ein schier unglaubliches Sprachengewirr war für Erwachsene und Kinder offenbar keine Barriere. Vielfältige sportliche (Ski-Wettrennen, Dosenwerfen) und kreative (Kinderschminken) Angebote brachten Einheimische und Flüchtlinge zusammen.
Vom reichhaltigen Buffet mit 500 gegrillten Würstchen und einer biologischen Salat-, Gemüse- und Obsttheke zeigten sich nicht nur Bürgermeister Pesch und Fachbereichsleiter Bongartz sichtlich beeindruckt. Natürlich waren die Wurstwaren halal – also nach islamischen Recht erlaubt. Die Helfer scheuten auch keine Mühe und zeichneten die vielfältigen Speisen in den gängigen Sprachen der Herkunftsländer aus – was bei Farsi und Arabisch sicherlich nicht einfach war.
Ein ganz besonderes Highlight waren die drei geladenen jungen Männer aus Madagaskar, Ghana und Mozambque, die in Oujada (Marokko) studieren. Sie erhielten letzten Dienstag den Aachener Friedenspreis 2015. Mit ihrem selbstlosen Engagement setzen sie sich für Flüchtlinge ein, die auf der Flucht Richtung Norden in Marokkos Wüste von der Regierung ohne Wasser und Brot auf Distanz gehalten werden. Hierfür bekamen sie bei der Vorstellung von Achim Schwabe (der ihre Nominierung initiierte) aufbrausenden Beifall.
Die Organisatoren berichten von einem in der Schwalmtaler Bevölkerung breit getragenen Konsens in der von allen Verantwortlichen gelebten Flüchtlingsarbeit. Die vielfältigen Angebote erleichtern und fördern eine rasche und nachhaltige Integration. Der Asylkreis Schwalmtal möchte sich daher bei allen an der Flüchtlingsbetreuung Beteiligten und den vielen Spendern herzlich bedanken.

Text: Bernd Brunkau