Anfang März haben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer den Startschuss für das bundesweite Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“
gegeben. Ziel ist es, das Engagement der Unternehmen insbesondere für Praktikum, Ausbildung und Beschäftigung von
Flüchtlingen praxisnah zu unterstützen.
Bundesminister Gabriel sagt dazu:
„Die Integration von Flüchtlingen ist eine Herausforderung, für die es weder Blaupausen noch Patentrezepte gibt. Eine reguläre Beschäftigung ist aber eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration. Der deutschen Wirtschaft kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Mit dem neuen Unternehmensnetzwerk haben die Unternehmen eine Plattform, auf der sie voneinander lernen können und zu den alltäglichen Fragen wichtige Unterstützung erhalten. Ich freue mich über die große Bereitschaft der Unternehmen, Flüchtlingen eine Perspektive zu geben und in zukünftige Fachkräfte zu investieren.“
DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer erkannte bei den Unternehmen große Bereitschaft, aber auch viel Informationsbedarf:
„Viele Unternehmen wollen ihren Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten. Sie engagieren sich bereits oder überlegen, wo ihre Möglichkeiten liegen. Sprachbarrieren und häufig nicht bekannte Qualifikationen sind dabei große Herausforderungen. Das greifen wir auf. Mit unserer Initiative wollen wir aufzeigen, wie Unternehmen diese bewältigen können, wie sie mit Flüchtlingen in Kontakt kommen und welche Möglichkeiten es gibt, Praktika, Ausbildung oder Beschäftigung anzubieten. Mit dem Netzwerk schaffen wir eine Plattform, die Unternehmen zusammenbringt, Austausch organisiert und Unternehmen bei ihrem Engagement unterstützt und begleitet.“
Stellvertretend für die mehr als 300 Gründungsunternehmen des
Netzwerks erläuterten vier Unternehmensvertreterinnen und
-vertreter ihre Motive:
Bettina Schmauder, KFZ-Werkstatt Schmauder & Rau GmbH:
„Betriebe sind ein wunderbarer Ort, um Integration und gegenseitige Akzeptanz zu fördern. Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten und Vorbild für andere sein.“
Theo Baumstark, Baumstark Theo GmbH & Co. Wärme- und Gesundheitstechnik KG:
„Asylsuchende benötigen Unterstützung – jetzt, nicht irgendwann. Ihre Ausbildung ist der Grundstein für Weiterkommen und Lebensgestaltung. Einige werden bleiben und uns künftig zur Seite stehen.“
Dr. Christiane Grunwald, TRUMPF GmbH + Co. KG:
„Wir sahen und sehen es als eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung unseres Unternehmens, bei diesem Thema nicht abseits zu stehen, sondern zu helfen.“
Dr. Rüdiger Grube, Deutsche Bahn AG:
„Die Deutsche Bahn setzt auf Integration durch Ausbildung und Qualifizierung. Schon jetzt arbeiten bei uns in Deutschland Mitarbeiter aus über 100 Nationen. Vielfalt in der Belegschaft steht uns gut zu Gesicht!“
Das Netzwerk bietet Unternehmen, die sich für Flüchtlinge engagieren oder engagieren wollen, Informationen zu Rechtsfragen, Integrationsinitiativen und ehrenamtlichem Engagement. Zudem liefert es Praxis-Tipps zur Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung und ermöglicht Erfahrungsaustausch und Kooperation zwischen den Unternehmen. Zu diesem Zweck werden bundesweit in verschiedenen Regionen Veranstaltungen stattfinden, bei denen Unternehmen ihre Praxis-Beispiele und Wissen austauschen können. Darüber hinaus bietet eine Online-Plattform für Mitglieder die Möglichkeit, Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen.
Das auf Initiative des DIHK entstandene Netzwerk wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit rund 2,8 Millionen Euro gefördert.
Weitere Infos finden Sie unter:
www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de
(Unternehmen können kostenlos beitreten und sich online registrieren.